Ei im Brot
Meine Küche hat sich in ein kleines Labor verwandelt. Auf dem Tisch stehen lauter Gläser und Schüsseln mit Mehlsorten, die ohne Grund bestimmt nicht den Weg hierher gefunden hätten. Schritt für Schritt nähere ich mich brauchbaren Ergebnissen an. Die Brote verdoppeln ihr Volumen und die Krume wird lockerer. Und doch – die Struktur und der Geschmack sind meilenweit von einem richtigen Brot entfernt. Vielleicht könnte es mit einer Tofuwurst verglichen werden. So sehr man sich auch bemüht – es wird doch keine richtige Wurst. Und möglicherweise liegt genau hier das Problem: Die Erwartung. Wenn man akzeptiert, dass es nicht vergleichbar ist, kann man anfangen sich darauf einzulassen. Das Toastbrot ist nach dem Backen wieder etwas traurig zusammengefallen. Jetzt sieht es mit viel gutem Willen wie ein avantgardistisches Osterhuhn aus. Aber es ist das erste Brot, dass alle im Haus mögen. Toastbrot (glutenfrei)
- 15 g Hefe
- 850 ml Wasser
- 85 g Maismehl
- 170 g Reismehl
- 260 g Buchweizenmehl
- 1 TL Salz
- 20 g gemahlene Flohsamenschalen (Fiber Husk)
Die Hefe in lauwarmen Wasser auflösen. Die Mehlsorten und das Salz dazumischen. Die Flohsamenschalen unter ständigem Rühren dazu fügen, weil es sonst schnell klumpt. Den Teig in eine gefettete Kastenform füllen und abgedeckt ca. eine Stunde gehen lassen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Das Brot eine Stunde backen. Evtl. auch etwas länger, damit es nicht klitschig wird. Bevor man es anschneidet, sollte man es ganz auskühlen lassen.
Frühstücksvariante
Aus einer Scheibe Brot ein rundes Loch heraus stanzen. In einer hitzebeständigen Pfanne etwas Butter auslassen und das Brot auf einer Seite goldbraun braten. Umdrehen, ein kleines Ei in das Loch gleiten lassen und braten bis das Ei stockt. Die Pfanne in den vorgeheizten Backofen (160 °C) schieben und ca. 3 min backen. Das Eibrot mit Salz und Pfeffer würzen und nach Belieben mit Schnittlauch und Speck bestreuen.
Quelle: „Glutenfreies Brot“ von Jessica Frej und Maria Blohm