Winterbrot No.3

Die letzten Winterwolken lassen wieder wundervollen Besuch in den Brotladen schneien. Dieses Mal ist Èva von Emil und die großen Schwestern da und hat ein ungarisches Kartoffelbrot mitgebracht. Und sofort habe ich die würzigen Gerüche in der Nase. Plötzlich möchte ich noch gar nicht, dass der Winter geht. Noch eine kleine Weile möchte ich die Schneeflocken, die am Fenster vorbeisegeln und die Schlittentage mit juchzendem Kindergeschrei festhalten. Nur einen Moment…..

Ein Winterbrot zum Ausklang des Winters sollte es sein.
Das Grundrezept steht, der Kreativität ist freien Lauf gelassen. 
Ich liebe Brot! Ich esse gerne Brot, ich backe gerne Brot und ich rieche gerne Brot. 
Es gibt kaum etwas, was mehr Wohlbehagen und Heimlichkeit vermittelt, als der Duft vom frisch gebackenem Brot. 
Danke liebe Tomke, für diese spannende Aufgabe. 
Ich entschied mich zu einem kräftigen Kartoffel- Walnussbrot mit einer Prise sommerlichen Rosmarinduft zum Winterabschied. 
Die Gehzeiten sind etwas länger. Für einen müßigen Sonntag genau das richtige.  

 Das Rezept:
Etwa ein Drittel des lauwarmen Wassers  in einer Glas oder Porzellanschüssel gießen, die Hefe dazu bröckeln und mit einem Holzlöffel so lange rühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat.  Den Zucker dazugeben und gut verrühren.  Jetzt so viel Mehl dazurühren, das ein zwar fester, aber geschmeidiger und noch rührbarer Teig entsteht. 
Die Schüssel zudecken und den Vorteig einige (2-3) Stunden bei Zimmertemperatur ruhen und fermentieren lassen. 
Die Schüssel sollte groß genug sein. Der Vorteig ist sehr wachstumsfreudig.
Während der Ruhezeit 2 mittelgroße Kartoffel in der Schale kochen, gut abdämpfen und auskühlen lassen.
2-3 Handvoll Walnüsse in einer Pfanne mit etwas Olivenöl, zerstoßenen Rosmarinnadeln, frisch gemahlenem Pfeffer, Meersalz und 3 TL Zucker langsam und unter ständigem Rühren rösten und karamellisieren lassen. (Die Gewürzmenge variiert, je nach Geschmack. Ich mag es etwas würziger. Probiert einfach aus) Auskühlen lassen
Das restliche Mehl in eine größere Rührschüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken. Den Vorteig in die Mulde geben, das restliche, lauwarme Wasser, in dem man das Salz aufgelöst hat, dazugießen und mit der Knethaken in der Küchenmaschine durchkneten. Die Kartoffel in der Kartoffelpresse (oder mit einem Kartoffelstampfer) zerdrücken und zum Teig geben. Ein Schluck Walnuss- oder Olivenöl  drübergießen und kräftig durchrühren. Sollte der Teig zu weich sein, noch etwas Mehl spendieren. Durch die Kartoffel könnte der auch noch etwas Salz gebrauchen. Zum Schluss die Walnüsse unterkneten. (Ich habe sie mit der Hand untergeknetet und den Teig gut und kräftig abgeschlagen.) Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, zu einem runden Ball formen, die Oberfläche leicht bemehlen und zugedeckt 1 Stunde gehen lassen. ( Je länger die Gehzeit, desto intensiver der Geschmack beim fertigen Brot, aber es sollte sein Volumen mindestens verdoppelt haben)
Den Teig vorsichtig flach drücken und von beiden Seiten einschlagen und dem Brot die gewünschte Form geben. Der Teig sollte dabei nicht mehr kräftig durchgeknetet sein, sondern vorsichtig in die Form gebracht werden. So gibt es eine richtig schöne knusprige Kruste. 
Das Brot auf das Backblech legen und zugedeckt an einem warmen Ort noch mal gehen lassen. 
Bei ca. 200 Grad im vorgeheizten Backofen (ich persönlich backe Brot nie im Umluft) etwa eine halbe Stunde backen. 
Die Seitenwände des vorgeheizten Backofens mit einer Sprühflasche gut besprühen und das Brot dann erst reinschieben. Wenn das Brot im leichten Dampf backt, wird die Kruste besonders wohlschmeckend. 
Das Brot ist fertig, wenn es schön goldbraun ist und der Boden beim Anklopfen hohl klingt. 
Aus dem Ofen nehmen, auf zwei Holzlöffel gestellt, auskühlen lassen. 
Schmeckt wunderbar mit einem kräftigem Käse, Feigenbrot oder Feigensenf und einem Schlückchen Rotwein.
Lasst es Euch schmecken!

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